Unweit der Stadt Witten liegt die Wiege des Ruhrbergbaus: Die Zeche Nachtigall. Die Menschen begannen bereits 1645 mit dem Abbau des Schwarzen Goldes und trieben dafür noch waagerechte Stollen in den Berg hinein. Wer das Fahrrad vor dem Industriemuseum abstellt, darf im Inneren einen historischen Exkurs durch die lange Tradition des Grubenbaus erwarten.
Mit Helm und Grubenlampe ausstaffiert, wandert man durch enge Schächte auf einen Steinkohleflöz zu. Die Arbeitsbedingungen der Knappen waren hart und verlangten von ihnen vollen Körpereinsatz. Da die technischen Möglichkeiten noch nicht so ausgereift waren wie heute, versuchen sie mit teils primitivsten Mitteln dem Flöz den wertvollen Rohstoff abzuringen. Zurück aus der Unterwelt, erlebt man im Maschinenhaus der Zeche eine audiovisuelle Expedition durch die Industrialisierung. Da Kohle und Ruhr von jeher eng miteinander verwoben waren, bestaunen Besucher anschließend ein 35 Meter langes Segelschiff. Auf derartigen Booten wurde in früheren Zeiten die Kohle in alle Welt verschickt. Der Schiffsbau war trotz der Binnenlage ein bedeutsamer Wirtschaftszweig im Ruhrgebiet.