Die noch heute wichtigsten Städte im Ruhrgebiet fädelten sich bereits im Mittelalter entlang des Hellwegs auf. Dortmund, Duisburg und Essen lagen an dieser Handelsstraße und gehörten zu den wirtschaftlichen Zentren der Region. Bevor die Industrialisierung einsetzte waren sie allerdings vergleichsweise kleine Metropolen an der Ruhr, einem bis dato unbedeutend dahinplätschernden Rheinzufluss. In Gelsenkirchen lebten im 18. Jahrhundert gerade einmal ein paar hundert Menschen, in Dortmund waren es bescheidene 5000.
Aufstieg des Ruhrgebiets
Ab dem 13. Jahrhundert betrieb man Kohlebergbau, technisiert wurde dieser Wirtschaftszweig allerdings erst im 19. Jahrhundert. Damit begann der unaufhaltsame Aufstieg des Ruhrgebiets. Zechen schossen wie Pilze aus dem Boden und tausende Menschen zogen Jahr für Jahr „auf die Kohle“. Die riesigen Werke brauchten permanent neue Arbeitskräfte und daher siedelten die Kumpels mitsamt Familie von den Dörfern in die aufstrebenden Städte um. Wo heute der Ruhrradweg die Reisenden zu renaturierten Werksgeländen wie dem Landschaftspark Duisburg-Nord führt, malochten noch vor wenigen Jahren die Bergleute.
Begehrtes Objekt: die Kohle
Der eigentliche Ursprung des Ruhrgebiets findet sich im Erdzeitalter des Karbons. Riesige Wälder bis zu 30 Meter hoher Farne bedeckten ganz Europa. Während der Jahrmillionen versanken sie immer wieder in gewaltigen Sümpfen, starben ab und lagerten sich ein. Druck und Zeit ließen daraus von England bis Polen Kohleflöze entstehen – auch an der Ruhr schlummerte das Schwarze Gold im Boden. Mit der Entwicklung der Dampfmaschine wurde Kohle zum begehrten Objekt und auch für die Stahlindustrie meinte sie einen unabkömmlichen Rohstoff. Wer als Reisender entlang des Ruhrradwegs in die Geschichte des Bergbaus eintauchen will, besucht die Zeche Nachtigall nahe Witten.
Für alle die sich für die Geschichte des Ruhrgebietes interesseieren, lohnt sich ein Besuch im Ruhr Museum in Essen.